Chat - ein virtuelles Freizeitvergnügen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. März 2012, 12:56 Uhr
Kurzinformation
AUTOR(EN) | QUELLE |
Reinhard Bock und Frank Grellert | Bock, Reinhard; Grellert, Frank (2001): Chat - ein virtuelles Freizeitvergnügen. Eine Unterrichtseinheit zum Erkunden des Kommunikationsmediums Chat. |
ZUORDNUNG | UMFANG DER UNTERRICHTSEINHEIT |
Jahrgangsstufe 6-13 | keine Angabe |
IN DER PRAXIS ERPROBT? | LEHR-/LERNZIELE |
keine Angabe | Medienkompetenzen, Umgang mit Chatservern, Erkennung von Suchtpotenzial |
Zusammenfassung des Unterrichtskonzepts / der Unterrichtsidee
Kurzbeschreibung
Chatten besitzt mittlerweile einen enorm großen Stellenwert in der Alltagswelt von Jugendlichen- Grund genug, in der Schule Nutzen und Gefahren der Kommunikationsmöglichkeit 'Chat' zu thematisieren. Die Unterrichtseinheit soll es den SuS möglich machen ihre persönlichen Interessen und Problemfelder zu reflektieren.
Darüber hinaus soll das Thema 'Chat' weiter vertieft werden. Die Schwerpunkte sind individuell wählbar. Bei der Behandlung des Themas im Unterricht kommt es darauf an, den SuS neue Impulse zu einer differenzierten Nutzung des Mediums zu geben. Neben Vor-und Nachteilen soll besonders auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden. Für SuS, die noch keine Erfahrungen mit Chatten gemacht haben, kann diese Unterrichtseinheit eine Hilfestellung im korekten Umgang mit Chatservern bieten.
Lehr-/Lernziele
Folgende Fertigkeiten sollen den SuS vermittelt werden:
- selbständige Teilnahme an einer Chatkonferenz
- Sammlung von Informationen während einer Chatkonferenz
- Nutzung einer Chatkonferenz zur Diskussion eines Themas
- Auswertung der Logininformationen, um das Verhalten der Chatuser zu systematisieren
- Reflektion des eigenen Freizeitverhaltens im Hinblick auf eine verantwortliche Nutzung des Internets
Allgemeine Unterrichtsvoraussetzungen
- LehrerIn sollte über technische Fertigkeiten, die zur Teilnahme an einem Chat erforderlich sind, verfügen.
- besonderes technisches Wissen ist nicht erfoderlich
- pro SchülerIn sollte ein Computer vorhanden sein (wenn möglich)
Arbeitsschritt 1: Chatservertest
Ziel dieses Arbeitsschrittes ist es erste Erfahrungen auf einem Chatserver zu sammeln, Informationen über die im Chat diskutierten Themen herauszufiltern sowie die Verweildauer der Besucher im Chat zu ermitteln.
Methodisch-didaktische Überlegungen: Bei der Auswahl des Chatsraumes sollte daruaf geachtet werden, dass beim ersten Login möglichst wenige technische Probleme auftreten. Das Ausfüllen von persönlichen Angeben oder Persönlichkeitsproflien beansprucht viel Zeit und sollte aus Datenschutzaspekten nicht zu empfehlen. Der Chatraum sollte deswegen von der Lehrperson ausgewählt werden. SuS können jedoch Vorschläge unterbreiten. Weiterhin wäre es ratsam einen moderierten Chat zu benutzen, um Fehlverhalten zu erkennen und Ermahnen.
Die Wahl des Pseudoyms kann beim ersten Chat von der lehrperson vorgenommen werden, zum Beispiel durch das Ziehen einnes Namens aus einer Lostrommel.
Erste Phase:
- Brainstorming zum Thema Chatrooms
- Erfahrungsaustausch
Zweite Phase:
- selbstständiges Arbeiten der SuS an den Computern
- Ausfüllen eines Chatservertest
- Erfahrungsaustausch
- Herausarbeiten von spezifischen Chatmerkmalen
- Vergleich von Chatkommunikation und mündlicher Kommunikation
Arbeitsschritt 2: Das Pseudonym- Schutzschild oder Maske?
Ziel dieser Arbeitseinheit ist es, die ersten Erfahrungen mit dem Chat zu systematisieren, insbesondere die Bedeutung der Annahme und Verwendung eines Pseudoyms zu erfassen und kritisch zu hinterfragen. Dabei sollen die SuS die Funktionen von Pseudonymen erlernen, indem sie
- Pseudonyme auf die personenspezifische Aussagekraft untersuchen
- Gründe für Zutrauen und Ablehnung bei bestimmten Namen fnden
- Funktionen von Pseudonymen zusammenfassend beschreiben (Schutz, Tarnung, Signalwirkung, indirekte Selbstaussage)
Methodisch- didaktische Überlegungen: Die SuS ollen mithilfe eines Chatauszugs einen Fragebogen ausfüllen. Dieser lenkt die Aufmerksamkeit auf die verwedneten Pseudonyme. Die SuS sollen den Pseudonymen vorgegebene Eigenschaften (Geschlecht, Alter Charaktereigenschaft) zuordnen. Durch die unterschiedlichen Empfindungen und Wertungen zu den jeweiligen Pseudonymen, erkennen die SuS den virtuellen Charakter der Pseudonyme. Dadurch wird die Scheinwelt verdeutlicht, was besonders die Vor- und Nachteile eines Chats noch einmal betont.
In einer abschließende Zusammenfassung sollte den SuS deutlich werden, dass Pseudoyme wahre Identitäten verdecken und schützen, aber auch Siganle über Vorlieben ihrer Erfinder informieren.
Abreitsschritt 3: Wir chatten zu einem Thema
Ziel dieser Einheit ist es, den Chat als Medium des Informationsaustausches zu einm konkretn Thema zu nutzen.
Die SuS üben sich in der Verwendung
- eines Chats
- der Windows-Zwischenablage zum Kopieren von Bildschrimtexten
Methodisch-didaktische Überlegungen: In Einzelarbeit (Gruppenarbeit bis max. 3 SchülerInnen) sollen die SuS... Bei der Themenwahl sollte darauf geachtet werden, dass es sich dabei um schülerrelevante Themenchats handelt. Dies können beispielsweise Themen wie TV-Serien sein oder aber Chats die den Chat selbst zum Thema machen. Das Thema sollte im Vorfeld vorbereitet werden, indem SuS Pro- und Contraargumente sammeln und stichpunktartig notieren.
Die Lehrperson sollte nicht am Chat teilnehmen, damit sich die SuS nicht beaufsichtigt und kontrolliert fühlen. Vielmehr sollte die Lehrperson die Rolle des Beobachters einnehmen und leisten sie aktiv Hilfestellung. Zum Schluss sollte das Chatprotokoll gespeichert werden.
Arbeitsschritt 4: Chatsucht- was ist das?
Ziel dieses Arbeitsschrittes ist es, den SuS die Gefahren einer exzessiven Chatnutzung zu verdeutlichen und Wege zu dessen Vermeidung zu diskutieren. Dazu wird auf eigene Erfahrungen im Chat zurückgegriffen und unterstützend Zeitungsartikel eingesetzt.
Die SuS erlernen eine kritischen Umgang mit dem Medium internet und Chat, in de sie
- Merkmale der Chatstucht beschreiben können
- Folgeprobleme benennen können
- Wege zur Vermeidung von suchtähnlichen Verhaltsweisen finden
Methodisch-didaktische Überlegungen: Das im ersten Arbeitsschritt ausgeteilte Arebitsblatt lenkte die Aufmerksamkeit auch auf die Chatdauer und das Zeitproblem beim Chatten. Wichtig ist, dass sie an dieser Stelle erkennen, dass es eine Chatsucht gibt, die vor allem durch eine extrem lange Nutzungsdauer gekennzeichnet ist.
Mithilfe eines Textes "Mein reales Leben wurde mir gleichgültig" sollen die SuS folgende Aufgaben erledigen:
- Auflistung von Anzeichen für Suchtverhalten beim Chatten
- Personenbeschreibung, von besonders gfährdeten Nutzern
- Möglichkeiten zur Vermeidung von Suchtgefährdung
Die beschriebenen Merkmale von Chatsucht können mit Merkmalen andere Süchte verglichen werden. Am Ende des Arbeitsschrittes sollen die Kernfragen des Unterrichtsblocks diskutiert werden.
- Ab wann kann von einer Chatsucht gesprochen werden?
- Wie kommt es zu dieser?
- Was kann dagegen getan werden?