Bibliographie: Sprache und Kommunikation im Chat: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Sprach- und Schreibgebrauch im Chat ist dabei zuvorderst auf die Bedingungen einer '''synchron geführten und dialogischen Kommunikation''' hin optimiert: Chat-Beiträge entstehen in aller Regel spontan und mit wenig Planungszeit; sie dienen - ähnlich wie Äußerungen in mündlichen Gesprächen - der '''Entwicklung eines dialogischen Austauschs im zeitlichen Nahbereich''' und sind nicht für eine Rezeption bzw. Verständlichkeit außerhalb der aktuellen Kommunikationssituation konzipiert. Zugleich sind die Chatter an die Verwendung des Mediums ''Schrift'' für die Realisierung ihrer Beiträge gebunden. Viele Auffälligkeiten in der sprachlichen Gestaltung von Chat-Beiträgen lassen sich einerseits durch die '''Nähe zum mündlichen Gespräch''', andererseits durch die '''Verwendung der Schrift unter den Bedingungen synchroner Kommunikation''' erklären. Weitere Besonderheiten ergeben sich u.a. auf der Ebene der '''Interaktionsorganisation''' (die zwar dialogisch ist, aber nicht das volle Potenzial der Koordinationsmöglichkeiten in mündlöichen Gesprächen nutzen kann), der '''Konstruktion von und des Spiels mit "Identität(en)"''' sowie der Nutzung von Tastaturzeichen zur '''Nachbildung körpergebundener Kommunikationssignale (Emotikons, Aktionswörter)'''. | Der Sprach- und Schreibgebrauch im Chat ist dabei zuvorderst auf die Bedingungen einer '''synchron geführten und dialogischen Kommunikation''' hin optimiert: Chat-Beiträge entstehen in aller Regel spontan und mit wenig Planungszeit; sie dienen - ähnlich wie Äußerungen in mündlichen Gesprächen - der '''Entwicklung eines dialogischen Austauschs im zeitlichen Nahbereich''' und sind nicht für eine Rezeption bzw. Verständlichkeit außerhalb der aktuellen Kommunikationssituation konzipiert. Zugleich sind die Chatter an die Verwendung des Mediums ''Schrift'' für die Realisierung ihrer Beiträge gebunden. Viele Auffälligkeiten in der sprachlichen Gestaltung von Chat-Beiträgen lassen sich einerseits durch die '''Nähe zum mündlichen Gespräch''', andererseits durch die '''Verwendung der Schrift unter den Bedingungen synchroner Kommunikation''' erklären. Weitere Besonderheiten ergeben sich u.a. auf der Ebene der '''Interaktionsorganisation''' (die zwar dialogisch ist, aber nicht das volle Potenzial der Koordinationsmöglichkeiten in mündlöichen Gesprächen nutzen kann), der '''Konstruktion von und des Spiels mit "Identität(en)"''' sowie der Nutzung von Tastaturzeichen zur '''Nachbildung körpergebundener Kommunikationssignale (Emotikons, Aktionswörter)'''. |
Version vom 2. Dezember 2011, 08:11 Uhr
Seit Beginn der linguistischen Beschäftigung mit den sprachlichen und kommunikativen Besonderheiten in der internetbasierten Kommunikation haben die Chat-Kommunikation (und verwandte synchrone Formen wie das Instant Messaging) die meiste Aufmerksamkeit erfahren. Auch in der Diskussion um die Bewertung schriftlichen Sprachgebrauchs im Netz stehen häufig die "Chat-Sprache" und die in ihr vorfindlichen Stilmerkmale im Fokus.
Der Sprach- und Schreibgebrauch im Chat ist dabei zuvorderst auf die Bedingungen einer synchron geführten und dialogischen Kommunikation hin optimiert: Chat-Beiträge entstehen in aller Regel spontan und mit wenig Planungszeit; sie dienen - ähnlich wie Äußerungen in mündlichen Gesprächen - der Entwicklung eines dialogischen Austauschs im zeitlichen Nahbereich und sind nicht für eine Rezeption bzw. Verständlichkeit außerhalb der aktuellen Kommunikationssituation konzipiert. Zugleich sind die Chatter an die Verwendung des Mediums Schrift für die Realisierung ihrer Beiträge gebunden. Viele Auffälligkeiten in der sprachlichen Gestaltung von Chat-Beiträgen lassen sich einerseits durch die Nähe zum mündlichen Gespräch, andererseits durch die Verwendung der Schrift unter den Bedingungen synchroner Kommunikation erklären. Weitere Besonderheiten ergeben sich u.a. auf der Ebene der Interaktionsorganisation (die zwar dialogisch ist, aber nicht das volle Potenzial der Koordinationsmöglichkeiten in mündlöichen Gesprächen nutzen kann), der Konstruktion von und des Spiels mit "Identität(en)" sowie der Nutzung von Tastaturzeichen zur Nachbildung körpergebundener Kommunikationssignale (Emotikons, Aktionswörter).
Die folgende Auswahlbibliographie verzeichnet Arbeiten aus dem Bereich der linguistischen Chat-Forschung. Didaktische Überlegungen und Unterrichtskonzepte zur Chat-Kommunikation finden Sie auf der Seite Bibliographie: Internetbasierte Kommunikation und Deutschdidaktik.
Einige der hier verzeichneten Arbeiten stehen in Form von Online-Veröffentlichungen oder PDF-Vorabversionen ("Preprints") direkt per Mausklick zur Verfügung. Diese Titel sind mit einem speziellen Symbol gekennzeichnet.
Datum der letzten Aktualisierung: 02.12.2011.
Inhaltsverzeichnis |
Forschungsliteratur zur Chat-Kommunikation
Text Text Text:
- Beißwenger, Michael (2001): Das interaktive Lesespiel. Chat-Kommunikation als mediale Inszenierung. In: Beißwenger (Hrsg.), 79-138.
PDF-Version
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Literatur zum Thema Wikipedia
Text Text Text:
- Ehlich, Konrad (1994): Funktion und Struktur schriftlicher Kommunikation. In: Schrift und Schriftlichkeit. Writing and Its Use. Ein interdisziplinäres Handbuch internationaler Forschung. Hrsg. v. Hartmut Günther & Otto Ludwig. 1. Halbbd. Berlin. New York 1994 (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 12.1), 18-41.
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Literatur zum Thema Hypertext
Text Text Text:
- Ehlich, Konrad (1994): Funktion und Struktur schriftlicher Kommunikation. In: Schrift und Schriftlichkeit. Writing and Its Use. Ein interdisziplinäres Handbuch internationaler Forschung. Hrsg. v. Hartmut Günther & Otto Ludwig. 1. Halbbd. Berlin. New York 1994 (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 12.1), 18-41.
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