Höflichkeitsformen und Höflichkeitsnormen in Internetforen und E-Mails
Inhaltsverzeichnis |
Kurzinformation
AUTOR(EN) | QUELLE |
Carmen Spiegel und Ulla Kleinberger | Spiegel, Carmen; Kleinberger, Ulla (2011): Höflichkeitsformen und Höflichkeitsnormen in Internetforen und E-Mails. In: Deutschunterricht 2/2011, 34-43. |
ZUORDNUNG | UMFANG DER UNTERRICHTSEINHEIT |
Sekundarstufe I und II, Fach Deutsch | keine Angaben |
IN DER PRAXIS ERPROBT? | LEHR-/LERNZIELE |
Nein |
Zusammenfassung des Unterrichtskonzepts / der Unterrichtsidee
Kurzbeschreibung
"Dank der elektronischen Medien gibt es inzwischen eine große Bandbreite an schriftlichen Kommunikationsmöglichkeiten- mit teilweise variierenden Kommunikationsbedingungen. Untersuchungen zur Jugendsprache aus der Gesprächsforschung wie z.B. Hartung 2000 haben gezeigt, dass Jugendliche in der Peer-Kommunikation andere Höflichkeitsformen praktizieren als allgemein gesellschaftlich erwartet wird. " (S.34)
"Es macht Sinn, im Deutschunterricht zu klären, wie eine höfliche Mail aussehen soll, bzw. was beispielsweise in einer höflichen Mail erwartet wird bzw. erwartet werden kann. Es gibt durchaus indizien dafür, dass so manche Schüler/innen, bekämen sie ihre eigene Mail, diese als unangemessen einschätzen würden." (S.41)
Differenzierung zwischen Höflichkeitsformen und Höflichkeitsnormen
Bevor auf die Höflichkeit in Foren und Emails eingegenagen wird sollte zunächst im Unterricht die Differenzierung zwischen Höflichkeitsnormen und Höflichkeitsformen thematisiert werden. Höflichkeitsnormen beschreiben die Verhaltenserwartungen innnerhalb einer bestimmten sozialen Gruppe. Als Höflichkietsformen können die Möglichkeiten der Realisierung der Normen bezeichnet werden.
Bei der genaueren Betrachtung von Höflichkeit bietet sich die Klassifikation von Harald Haferlan und Ingwer Paul (1996, 27ff.) an. Die beiden Autoren unterscheiden drei Formen, die auch auf das Verhalten in den elekronischen Medien anwendbar sind.
- elementare Höflichkeit (z. B. Begrüßung, Anrede oder Grußworte, die aus der Briegkommunikation vertraut sind)
- kodifizierte Höflichkeit(entspicht im Netz der Netiquette)
- reflektierte Höflichkeit (geht über die erwartete Höflichkeit hinaus, wie z.B. Lob, Aufmunterung, besondere Liebwürdigkeiten)
In einem nächsten Schritt können im Unterricht die verschiedenen Faktoren thematisiert werden, die eine unterschieldiche Erwartungshaltung im Bezug auf höfliches Verhalten bewirken. Hier eigent es sich gut, die Scülerinnen und Schüler in Gruppen arbeiten zulassen. So können sich die Gruppen mit je einem Faktor befassen und ihre Ergebnisse im Plenum präsentieren. Folgende Faktoren können behandelt werden:
- Kulur
- Epoche
- Adressatengruppe/ soziale Gruppen
- Medium
Höflichkeit in Foren
- eigenstüändige etablierung von formen, je nach forum
Höflichkeit im Internet
höflichkeit in emails
- orientieren sich am bekanntheitsgrad , einschätzung des adressaten, am kommunikatiisnauslöser orientiereung am textmuster brief vorkommen von akronymen mfG
stil in der netzkommunikation orientiereung an vorherigen beiträgen, indirekte regelung durch die beiträger/innen
material für den unterricht
Vorschläge für die Thematisierung im Unterricht
- Themenfokusierung der Betreffzeilen in E-Mails
- Wortvergleiche von Ausdrücken
- Austauchproben mit Modalverben (können,sollten, müssen, etc.)
- Verwendung und Wirkung von Konditionalformen
- Sensibilisierung für stilistische Feinheiten und den Wortschatz
- Wahrnehmung von Gefühlen in E-Mails