Hypertext im Deutschunterricht - eine andere Art der Interpretation am Beispiel expressionistischer Lyrik
Inhaltsverzeichnis |
Kurzinformation
AUTOR(EN) | QUELLE |
Sabine Meyer | Meyer, Sabine (2002):Hypertext im Deutschunterricht. WWW-Ressource |
ZUORDNUNG | UMFANG DER UNTERRICHTSEINHEIT |
Jahrgangsstufe 11 bis 13,
Deutsch |
variabel (ab 5 Stunden) |
IN DER PRAXIS ERPROBT? | LEHR-/LERNZIELE |
ja | Medienkompetenz durch Auseinandersetzung mit Hypertexten, Fachkompetenz, Sozialkompetenz |
Zusammenfassung des Unterrichtskonzepts / der Unterrichtsidee
Technische Voraussetzungen
- Computer mit Textverarbeitungsprogramm
- Beamer oder Overheadprojektor mit speziellem PC-fähigen Display (für Ergebnispräsentation)
Medien/Lernmaterialien
- Arbeitsblätter (1 & 2)
- ggf. Texte über den Expressionismus (Arbeitsphase 0)
- Diskette (zur Hypertextproduktion)
- Lesebuch mit expressionistischen Gedichten
Lehr-/Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- sich mit den Eigenheiten expressionistischer Gedichte (oder mit den jeweiligen Texten) aktiv auseinandersetzen.
- bei der Erstellung und Vorstellung der Arbeitsergebnisse als Hypertext ihre vorhandene Medienkompetenz nutzen und erweitern.
- ihr fachliches Vorwissen in die Erarbeitung einbringen.
- ein kritisches Bewusstsein für die Besonderheiten der Hypertext-LeserInnen und -AutorInnen entwickeln.
- unter Einbeziehung der Stärken einzelner Gruppenmitglieder ein gemeinsames Produkt entwickeln.
- Grenzen und Potenzial des Mediums Hypertext für die interpretatorische Arbeit im Deutschunterricht erforschen und kritisch reflektieren.
In der Praxis erprobt?
Ja
Durchführung in einem gymnasialen Grundkurs der Jahrgangsstufe 13
unter Umständen vorteilhaft:
Vorkenntnisse aus dem Kunst-, Geschichts-, Englisch- und Französischunterricht
- können bei der Bearbeitung der expressionistischen Gedichte eingesetzt werden (Gruppenarbeitsphase)
- zusätzliche Motivation
- fächerübergreifendes Denken
Beurteilung
Pro
1. Hypertext als Unterrichtgegenstand:
Besonders gut an diesem Unterrichtskonzept ist die Tatsache, dass der Hypertext hier nicht nur als ein Mittel zum Zweck betrachtet wird, sondern zu einem konkreten Unterrichtsgegenstand gemacht wird. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich nicht nur mit dem eigentlichen Thema „expressionistische Lyrik“ auseinander, sondern auch mit den Besonderheiten, Möglichkeiten und Grenzen des Hypertextes. Sie machen sich Gedanken über die Lesegewohnheiten eines Onlinerezipienten und gestalten dementsprechend ihre Texte onlinegerecht bzw. hypertextspezifisch. In einer abschließenden Gruppenarbeit in Phase 3 wird das Gesamtprojekt anhand eines gesonderten Arbeitsblattes im Hinblick auf das verwendete Medium „Hypertext“ reflektiert.
2. Kreativität:
Der Kreativität der Schülerinnen und Schüler wird gefördert und nur mittels der Aufgabenstellung in eine bestimmte Richtung gelenkt.
Contra
1. Lehrmaterialien:
Ausbaufähig wären bei diesem Konzept die Lehrmaterialien, die sich ausschließlich auf Gedichte beschränken, die dann mittels Diskette (Hypertext) miteinander in Verbindung gebracht werden.
- Anregung:
Interessant wäre es vielleicht zusätzlich beispielsweise expressionistische Bilder oder auch Sekundärliteratur mit einzubeziehen, da diese Formvielfalt noch mehr Abwechslung in das Konzept bringen würde. Außerdem wäre es denkbar, dass mit Hilfe dieser zusätzlichen Hilfsmittel (insbesondere der Sekundärliteratur, wie bspw. Kommentare oder Bilder zu bestimmten Gedichten) Verlinkungen der Einzelelemente innerhalb des Hypertextes leichter fallen könnten.
2. Feedback:
Eventuell könnte ein Zwischenfeedback der Lehrkraft/des Plenums vor der Abschlusspräsentation sinnvoll und hilfreich für die Schülerinnen und Schüler sein.
Ungeklärt
Ablauf:
Die Schülerinnen und Schüler sollen bereits in der Erarbeitungsphase auf die hypertextspezifischen Eigenschaften achten und ihre Texte infolgedessen leserfreundlich gestalten. In der Reflexionsphase sollen dann wiederum die hypertextspezifischen Eigenschaften in Hinblick auf den Leser/die Leserin, den Autor/die Autorin und den Text als solchen reflektiert werden. Diese Abfolge ist nur dann sinnvoll, wenn die Schülerinnen und Schüler in der Erarbeitungsphase nur auf ihr eigenes bzw. privates Wissen zurückgreifen oder aber in der Reflexionsphase ihr Hypertextprodukt mit ihrem zuvor, im Rahmen des Unterrichts, angeeigneten Hypertextwissen abgleichen bzw. reflektieren.