Wiki-Schülerzeitung: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 14. Dezember 2011, 13:41 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Kurzinformation

AUTOR(EN) QUELLE
Nadine Anskeit (nadine.anskeit@tu-dortmund.de) Anskeit, Nadine (2008) Wiki-Einsatz in der Grundschule: Potenziale und Herausforderungen – Dargestellt am Beispiel eines konkreten Unterrichtsprojekts B.A.-Arbeit, TU Dortmund
ZUORDNUNG UMFANG DER UNTERRICHTSEINHEIT
Grundschule ab der dritten Klasse, Deutsch sowie fächerübergreifend (z.B. Sachkunde) Die Unterrichtseinheit umfasst insgesamt sechzehn Unterrichtseinheiten von je 45 Minuten.
IN DER PRAXIS ERPROBT? LEHR-/LERNZIELE
Ja Neben der Förderung von individuellen Handlungen werden Fachkompetenzen, Methodenkompetenzen, Sozialkompetenzen und persönliche Kompetenzen ausgebildet und gestärkt.

Eine kurze Beschreibung des Projekts

Im Rahmen des Seminars „Internetbasierte Kommunikation im Deutschunterricht“ habe ich mich sowohl mit dem Einsatz von Hypertext in der Grundschule als auch mit der Wiki-Technologie sehr intensiv auseinandergesetzt. Da die verschiedenen Sammel- und Konzeptprojekte der Seminarteilnehmer sehr innovative Unterrichtsprojekte aufgezeigt haben, habe ich mich dazu entschieden, eines der Projekte im Rahmen meiner Bachelorarbeit in die Unterrichtspraxis umzusetzen. Als Grundlage habe ich das Konzeptprojekt „Kreatives Schreiben mit Hypertext“ (Nowak/Steetefeld 2008) ausgewählt und für den Einsatz in der Grundschule entsprechend neu gestaltet. Ziel des Unterrichtsprojekts soll also eine Wiki-Schülerzeitung sein, die von den Schülern selbst entwickelt wird.

Für die konkrete Unterrichtsplanung musste ich den gegebenen Konzeptentwurf an die Zielgruppe Grundschule anpassen und auch den thematischen Hintergrund der Online-Zeitung auswählen. Schwerpunktmäßig ist das Projekt den Fächern Deutsch und Sachunterricht zuzuordnen, kann aber aufgrund der verschiedenen Arbeitsschwerpunkte (Recherche in unterschiedlichen Bereichen, Erstellen von Fotos, Verfassen von Artikeln etc) und je nach Themenwahl auch in anderen Fächern bzw. fächerübergreifend eingesetzt werden.

Da meine Schüler die Nachmittagsbetreuung der Grundschule besuchen, ansonsten aber nicht in einem Klassenverband unterrichtet werden, hat sich das Thema „Betreuung der Grundschule“ für die 1. Ausgabe der Online-Schülerzeitung angeboten. Gemeinsam haben wir uns dazu entschieden, zunächst Artikel über die Redaktionsmitglieder, die AGs, die Betreuer und AG-Leiter sowie die Räume der Betreuung zu verfassen. Geplant sind weitere Ausgaben rund um das Leben in der Grundschule.

Warum eine Online-Schülerzeitung? – Beweggründe für die Wahl des Mediums

Kennen die Schüler den Umgang mit dem Computer aus dem Unterrichtsalltag, so bietet sich eine Online-Schülerzeitung an. Folgende Vorerfahrungen der Schülern sind hilfreich für das Erstellen einer Wiki-Schülerzeitung:

  • Grundlegenden Funktionen wie die Bedienung des Computers (Hochfahren, An- und Abmelden, Bedienung der Maus und der Tastatur etc.)
  • Umgang mit Programmen, z.B. Star Office 8 (Star Office Draw, Star Office Writer etc.)
  • Umgang mit dem Internet (Eingabe von Web-Adressen, Nutzung von Kindersuchmaschinen etc.)

Um die Kenntnisse der Schüler weiterzuentwickeln, ist ein kreatives Projekt gewünscht, das neue Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler im Umgang mit dem Medium Computer einübt und fördert.

In Anlehnung an das Seminar „Internetbasierte Kommunikation im Deutschunterricht“ habe ich beschlossen, die Potenziale der Wiki-Software zu nutzen und die Schülerzeitung nicht als Druckversion zu erstellen. Die Möglichkeit, die Zeitung über einen längeren Zeitraum mit immer wieder neuen Auflagen entstehen zu lassen, ohne dass alte Versionen in Vergessenheit geraten, die einfache Editierbarkeit und der leichte Einstieg für die Schüler in die Syntaxpatterns waren ausschlaggebend für die Wahl des Online-Mediums. Die zusätzliche Möglichkeit, das kostenlose MediaWiki der Online Lehr-/ Lernplattform EWS der Universität Dortmund nutzen zu können und die Zeitung ohne Unkosten zu veröffentlichen, ergab einen weiteren Vorteil der Wiki-Schülerzeitung gegenüber einer Druckversion.

Rahmenbedingungen

Technische Voraussetzungen/ Lernumgebung

  • Für das Projekt kann der Computerraum der Grundschule genutzt werden, sodass jedem Schüler ein eigener PC zur Verfügung steht.
  • Die Hardwareausstattung der Schule sollte mit einem geeigneten Betriebssystem (z.B. Windows XP) ausgestattet sein, Programme zur Text- und Bildbearbeitung anbieten (z.B. Star Office) und über einen Internetzugang (z.B. Mozilla Firefox Internet-Browser/ Internet-Explorer) verfügen.
  • Es ist hilfreich, wenn die PCs untereinander vernetzt sind, sich jeder Schüler mit eigenem Benutzernamen und Passwort im Betriebssystem anmelden muss und dann, gleichgültig an welchem PC er sich befindet, seinen persönlichen Desktop bereitgestellt bekommt.
  • Häufig wird das gesamte Computersystem extern verwaltet, sodass die Schule selbst nur bedingt Einfluss auf die Einstellungen der Computer hat. Software und Sicherheitseinstellungen (insbesondere bezüglich der Internetnutzung) sind vorgegeben und können nur auf Anfrage von entsprechenden Verantwortlichen geändert werden.



Nutzung des MediaWiki der Online Lehr-/ Lernplattform EWS2

"MediaWiki is the software program released under the GNU GPL that runs Wikipedia and other
Wikimedia projects, as well as other websites. It is developed by contributors to these projects.
MediaWiki is a WikiWiki, meaning that anyone can easily edit any article and have those changes posted
immediately. The software contains a lot of Documentation, also. (…) The name "MediaWiki" was
coined by Wikipedia contributor Daniel Mayer as a play on Wikimedia. Before that, the software was
known as 'Wikipedia software Phase III'" (Wikimedia Meta-Wiki 2008: Help:Introduction [1]).


Sehr bewusst habe ich bei der Suche nach einer geeigneten Wiki-Software das MediaWiki ausgewählt. Die Software ist benutzerfreundlich, kostenlos, stellt minimale Systemanforderungen und bietet gute Einstellungsmöglichkeiten. Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Schüler das MediaWiki durch Wikipedia kennen und es dort viele Hilfestellungen u.a. für die Gestaltung des Layouts gibt. Die Online-Lehr-/ Lernplattform EWS bietet zudem die Möglichkeit, das Wiki kostenlos ins Netz zu stellen. Ein sehr guter Service des EWS Service Teams erleichtert vor allem unerfahrenen Nutzern den Einstieg in das Arbeiten mit dem MediaWiki und stellt eine umfangreiche, individuelle Beratung zur Verfügung, wenn Probleme auftreten. Da das Wiki nicht direkt veröffentlicht wird, sondern zunächst nur über eine Lehrveranstaltung aufgerufen und bearbeitet werden kann, die nur einem ausgewählten Benutzerkreis zugänglich ist, ergeben sich einige Konsequenzen: Zum einen können die Schüler den Umgang mit der Software ungestört einüben und zum anderen können eventuell unbeabsichtigte Verstöße gegen Urheberrechte vor einer Veröffentlichung noch verhindert werden. Andererseits müssen sich die Schüler jedoch, um als eigenständige Benutzer in dem Wiki arbeiten zu können, im EWS anmelden.

Didaktisch-methodischer Kommentar

Der didaktisch-methodische Kommentar zeigt, wie die pädagogischen Potenziale in dem konkreten Unterrichtsprojekt umgesetzt werden. Die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen durch Social Software wird unter dem Aspekt Lehr-/ Lernzielebetrachtet, bevor eine Einordnung in den Lehrplan Nordrhein-Westfalens die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Projektes zeigt. In der Unterrichtsreihe werden vor allem auch die Potenziale genutzen, die Wikis aufgrund der Einbindung in die verschiedenen lern- und handlungstheoretischen Grundlagen zugesprochen sind.

Lehr-/ Lernziele

Mit dem Begriff „lebenslanges Lernen“ sind auch gleichzeitig Schlüsselqualifikationen verknüpft, die im Lauf der Schul- und Ausbildungszeit angeeignet und im weiteren Verlauf des Lebens gefestigt werden sollen. Social Software eignet sich nicht nur gut zur Weitergabe von Wissen, sondern auch zur Vermittlung von wichtigen sozialen Kompetenzen. Diese ermöglichen wertende Auseinandersetzungen mit Wissensinhalten, das Auseinandersetzen mit methodischen Aspekten und bieten Gelegenheit zur Selbstreflexion sowie zur Auseinandersetzung mit sozialen Sichten und Weltanschauungen. Neben der Förderung von individuellen Handlungen werden also auch Fachkompetenzen, Methodenkompetenzen, Sozialkompetenzen und persönliche Kompetenzen ausgebildet und gestärkt (vgl. Erpenbeck 2006: 12 [2]).
In diesem Abschnitt werden die Lehr-/ Lernziele des Unterrichtsprojekts ausführlich dargestellt.

Einordnung in den Lehrplan Nordrhein-Westfalens

„Der Unterricht in der Grundschule vermittelt den Schülerinnen und Schülern (…) eine Orientierung über wichtige Informationsmöglichkeiten und leitet sie an, die Informations- und Kommunikationsmedien sinnvoll zu nutzen. Indem Medien selbst zum Gegenstand der Arbeit im Unterricht werden, erfahren die Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten und Beschränkungen einer durch Medien geprägten Lebenswirklichkeit. Die systematische Arbeit mit Medien trägt dazu bei, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln“ (Lehrplan NRW 2 2003: 18 [3]). Bereits in den Richtlinien des Lehrplans NRW wird also die Wichtigkeit des Umgangs mit Medien deutlich gemacht. Für das Projekt Online-Schülerzeitung mit Schwerpunkt „Betreuung in unserer Grundschule“ können die Lehrpläne für die Fächer Deutsch und Sachunterricht
als Grundlage dienen.



Einordnung in lern- und handlungstheoretische Grundlagen

Die Voraussetzungen, die die verschiedenen Social Software-Systeme mit sich bringen, lassen sich auch in Klipperts Konzept des „eigenverantwortlichen Lernens“ einbinden. Fachliche, methodische und soziale Kompetenzen sollen mittels Methodentraining, Kommunikationstraining und Teamentwicklung zu gut ausgeprägten persönlichen Kompetenzen führen. Das eigenständige Erarbeiten von Lerninhalten, das selbstständige Erzeugen von Lernprodukten und die Möglichkeit, freie Entscheidungen treffen zu können, stehen dabei im Mittelpunkt des Lernalltags. Das kollaborative Arbeiten, das durch Social Software bestens unterstützt wird, macht es möglich, eigenverantwortliches Lernen der Schüler mit hypertextbasiertem Unterricht zu verknüpfen (vgl. Himpsl 2007: 25 [4]).



Beschreibung der Unterrichtseinheiten

Da ich das Projekt "Wiki-Schülerzeitung" im Rahmen meiner Bachelorarbeit bereits in der Unterrichtspraxis umgesetzt habe, zeige ich in diesem Abschnitt eine sehr genau Darstellung der einzelenen Unterrichtsstunden auf. Insgesamt standen mir für die Umsetzung sechzehn Unterrichtseinheiten von je 45 Minuten zur Verfügung, in denen ich mit ca. zehn Schülern einer dritten und vierten Klasse an dem Projekt arbeiten konnte. Die Umsetzung kann aber je nach Thema, Klassengröße etc. zeitlich angepasst werden.




Erfahrungen mit dem Einsatz im Unterricht

Das Projekt wurde von der Autorin im Rahmen der Bachelorarbeit erprobt. Eine ausführliche Beschreibung zu den Erfahrungen im Unterricht finden Sie im Resümee der Unterrichtsreihe.

Einzelnachweise

  1. Wikimedia Meta-Wiki (2008). Help:Introduction <http://meta.wikimedia.org/wiki/Help:Introduction> 07.07.2008
  2. John Erpenbeck (2006). Keynote 1: Social Skills durch Social Software. In: Hornung-Prähauser, Veronika (Hrsg.) Erweitert die Verwendung neuer Internet-Technologien in Lehr-, Lern- und Wissensprozessen auch soziale Kompetenzen? <http://eportfolio.salzburgresearch.at/images/stories/Fachtagung2006/book%20of%20abstracts_superfinal.pdf>. 13.05.2008
  3. Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg. 2003): Deutsch Sachunterricht Mathematik Musik Kunst Evangelische Religionslehre Katholische Religionslehre. Grundschule. Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung. Frechen: Ritterbach Verlag.
  4. Himpsl, Klaus (2007): Wikis im Blended Learning. Ein Werkstattbericht. vwh-verlag