Unterrichtsidee U2: "Plakat mit Verweisstrukturen"

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Ein komplexes Unterrichtsthema wird in seinen vielfältigen thematischen Zusammenhängen nach dem Vorbild der Wissenspräsentation in der Wikipedia dargestellt. Hypertextuelle Strukturmerkmale werden nachgebildet, um die Fähigkeit zum vernetzten Denken zu fördern. Mithilfe angemessener Unterrichtsmethoden und geeigneter Unterrichtsmedien wird eine kreativitätsfördernde Lernumgebung gestaltet.

Die Lerngruppe verfasst im Rahmen eines kollaborativen Schreibprozesses einen enzyklopädischen Artikel zum Unterrichtsthema. Der Text wird auf ein Plakat geschrieben und im Klassenzimmer aufgehängt. Begriffe, die zum besseren Themenverständnis einer Erläuterung bedürfen, werden markiert und nummeriert. Bei der Wahl der Begriffe werden die individuellen Bedürfnisse der Lernenden berücksichtigt. Im Anschluss daran verfassen die SuS in Gruppenarbeit enzyklopädische Artikel zu den markierten Begriffen (jede Gruppe erhält einen Begriff). Nach der Schreibphase werden die Artikel von der Lehrkraft korrigiert. Die Artikeltexte, die einen einheitlichen Aufbau haben, werden auf Karteikarten geschrieben, jeweils mit der Nummer des im Ausgangstext markierten Begriffes versehen und an eine Pinnwand geheftet, die sich neben dem aufgehängten Plakat befindet.

Das hypertextuelle Merkmal der nicht-linearen Organisationsform wird im Unterricht durch das Plakatkonzept zu realisieren versucht, wenngleich die einzelnen Artikeltexte linear organisierte Texte darstellen - die lineare Struktur der Texte wird hier durch die Integration von Verweisstrukturen (Markierung, Nummerierung) aufgebrochen, die auch in gedruckten Enzyklopädien vorzufinden sind.

In der Reflexionsphase werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Hyperlinks in der Wikipedia und Verweisen in gedruckten Enzyklopädien diskutiert (vgl. Storrer i.Dr.: Abschnitt 3.). Am Beispiel der Wikipedia werden lineare und nicht-lineare Textproduktions-/Textrezeptionsprozesse voneinander unterschieden:

"Für die Nutzer bedeutet die Nicht-Linearität, dass sie die Abfolge, in der die verschiedenen Textbestandteile angezeigt werden, selbst steuern und an ihren Informationsbedarf anpassen können. [...] Für die Artikelautoren bedeutet die Nicht-Linearität, dass bei der Textplanung mitbedacht werden muss, welche Links an welchen Stellen des Artikels angelegt werden. [...] Nicht-lineares Schreiben bedeutet [...] nicht, dass Sätze und Abschnitte beliebig hintereinander gestellt bzw. miteinander verlinkt werden können" (Storrer i.Dr.: Abschnitt 3.1).


U 2 - Sprachbezogene Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • ihr erworbenes Wissen über die sprachlichen, stilistischen und strukturellen Besonderheiten von enzyklopädischen Texten nutzen und in Gruppenarbeit einen enzyklopädischen Text verfassen
  • die Unterschiede zwischen linearer und nicht-linearer Textproduktion sowie Textrezeption erkennen und beschreiben.



Literatur und Online-Ressourcen



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