Enzyklopädisches und journalistisches Schreiben: Unterschied zwischen den Versionen

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Um Aussagen darüber treffen zu können, ob sich die Fähigkeiten der Lernenden infolge der Instruktion verändert haben, wurden auf der Grundlage von textorientierten Schreibprodukten die Stilkompetenzen, über die die Schüler vor und nach der unterrichtlichen Thematisierung funktionaler, sprachlicher und stilistischer Unterschiede zwischen dem enzyklopädischen und dem journalistischen Schreibstil verfügten, gegenübergestellt.
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''Um Aussagen darüber treffen zu können, ob sich die Fähigkeiten der Lernenden infolge der Instruktion verändert haben, wurden auf der Grundlage von textorientierten Schreibprodukten die Stilkompetenzen, über die die Schüler vor und nach der unterrichtlichen Thematisierung funktionaler, sprachlicher und stilistischer Unterschiede zwischen dem enzyklopädischen und dem journalistischen Schreibstil verfügten, gegenübergestellt.  
* Der Kompetenzprüfung wurden nur die Texte zugrundegelegt, welche von den Schülern verfasst worden sind, die an allen Einheiten der Arbeitsgemeinschaft teilgenommen haben.  
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* Die in den Unterrichtseinheiten thematisierten [[Aspekte]] stellten die Basis für die Prüfung der stilistischen Kompetenzen dar.  
 
* Die in den Unterrichtseinheiten thematisierten [[Aspekte]] stellten die Basis für die Prüfung der stilistischen Kompetenzen dar.  
* Die Unterschiede sollen [[Media:Tabelle_Kompetenzvergleich.pdf‎|hier]] anhand einer Tabelle verdeutlicht werden.
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* Der Kompetenzprüfung wurden nur die Texte zugrundegelegt, welche von den Schülern verfasst worden sind, die an allen Einheiten der Arbeitsgemeinschaft teilgenommen haben.
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* Die Unterschiede sollen [[Media:Tabelle_Kompetenzvergleich.pdf‎|hier]] anhand einer Tabelle verdeutlicht werden.''
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Der Kompetenzvergleich zeigt, dass sich die Stilkompetenz der Schüler - mit Ausnahme von Ahmet - infolge der unterrichtlichen Instruktion in unterschiedlichem Maße verändert hat.
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Obwohl die Schüler in der zweiten lehrergesteuerten und verständnisintensiven Unterrichtseinheit die zuvor thematisierten Unterschiede zwischen den Schreibstilen reflektieren konnten, haben sie die erworbenen Kenntnisse beim Verfassen des "journalistischen" Textes teilweise oder gar nicht angewendet - überraschenderweise konnte bei dem Schüler (Ahmet), der sich sehr aktiv und interessiert am Unterrichtsgeschehen beteiligte, kein Erwerb von Kompetenzen festgestellt werden. Es hätten durchaus bessere Ergebnisse erzielt werden können, wenn der Unterricht über einen längeren Zeitraum regulär stattgefunden hätte.   
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Die Schreibprodukte lassen darauf schließen, dass die Schüler nicht in der Lage sind, sich von den Ausgangstexten zu lösen und mit eigenständigen Formulierungen Texte zu verfassen, zumal doch die Inhalte der Texte vor Beginn der Schreibphasen so lange besprochen worden sind, bis die Schüler diese in einigen Worten wiedergeben konnten. Um die starke Orientierung an Texten zu vermeiden und die Lernenden zum Verfassen eigener Texte zu bewegen, könnten im Unterricht gesprochene Texte - zum Beispiel vertonte Wikipedia-Artikeltexte - eingesetzt und auf deren Grundlage kreative Schreibprozesse angeregt werden. Mithilfe eines solchen Verfahrens könnten SuS lernen, Informationen zu selektieren, sich auf das Schreibziel zu konzentrieren und eigene Formulierungen zu entwickeln.
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Aus den Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass nicht nur Kompetenzen zur situativ und kontextuell angemessen Sprach- bzw. Stilwahl (vgl. Storrer 2011 i.Dr.; i.Dr.), sondern auch allgemeine sprachliche und schriftsprachliche (Ausdrucks-) Fähigkeiten der Schüler auf umfassende Weise gefördert werden müssen. Da sich die Schüler hinsichtlich ihrer Kompetenzen und ihrer Kompetenzentwicklung unterscheiden, wäre es auch notwendig, individuelle Fördermaßnahmen einzusetzen.

Version vom 18. April 2013, 18:00 Uhr

Beschreibung des AG-Unterrichts

1. Einheit: Wikipedia-Einführung

2. Einheit: 1. Schreibaufgabe

3. Einheit: Enzyklopädischer vs. journalistischer Text

4. Einheit: Enzyklopädischer vs. journalistischer Text

5. Einheit: 2. Schreibaufgabe


Darstellung und Interpretation der Ergebnisse

Um Aussagen darüber treffen zu können, ob sich die Fähigkeiten der Lernenden infolge der Instruktion verändert haben, wurden auf der Grundlage von textorientierten Schreibprodukten die Stilkompetenzen, über die die Schüler vor und nach der unterrichtlichen Thematisierung funktionaler, sprachlicher und stilistischer Unterschiede zwischen dem enzyklopädischen und dem journalistischen Schreibstil verfügten, gegenübergestellt.

  • Die in den Unterrichtseinheiten thematisierten Aspekte stellten die Basis für die Prüfung der stilistischen Kompetenzen dar.
  • Der Kompetenzprüfung wurden nur die Texte zugrundegelegt, welche von den Schülern verfasst worden sind, die an allen Einheiten der Arbeitsgemeinschaft teilgenommen haben.
  • Die Unterschiede sollen hier anhand einer Tabelle verdeutlicht werden.


Der Kompetenzvergleich zeigt, dass sich die Stilkompetenz der Schüler - mit Ausnahme von Ahmet - infolge der unterrichtlichen Instruktion in unterschiedlichem Maße verändert hat.

Obwohl die Schüler in der zweiten lehrergesteuerten und verständnisintensiven Unterrichtseinheit die zuvor thematisierten Unterschiede zwischen den Schreibstilen reflektieren konnten, haben sie die erworbenen Kenntnisse beim Verfassen des "journalistischen" Textes teilweise oder gar nicht angewendet - überraschenderweise konnte bei dem Schüler (Ahmet), der sich sehr aktiv und interessiert am Unterrichtsgeschehen beteiligte, kein Erwerb von Kompetenzen festgestellt werden. Es hätten durchaus bessere Ergebnisse erzielt werden können, wenn der Unterricht über einen längeren Zeitraum regulär stattgefunden hätte.

Die Schreibprodukte lassen darauf schließen, dass die Schüler nicht in der Lage sind, sich von den Ausgangstexten zu lösen und mit eigenständigen Formulierungen Texte zu verfassen, zumal doch die Inhalte der Texte vor Beginn der Schreibphasen so lange besprochen worden sind, bis die Schüler diese in einigen Worten wiedergeben konnten. Um die starke Orientierung an Texten zu vermeiden und die Lernenden zum Verfassen eigener Texte zu bewegen, könnten im Unterricht gesprochene Texte - zum Beispiel vertonte Wikipedia-Artikeltexte - eingesetzt und auf deren Grundlage kreative Schreibprozesse angeregt werden. Mithilfe eines solchen Verfahrens könnten SuS lernen, Informationen zu selektieren, sich auf das Schreibziel zu konzentrieren und eigene Formulierungen zu entwickeln.

Aus den Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass nicht nur Kompetenzen zur situativ und kontextuell angemessen Sprach- bzw. Stilwahl (vgl. Storrer 2011 i.Dr.; i.Dr.), sondern auch allgemeine sprachliche und schriftsprachliche (Ausdrucks-) Fähigkeiten der Schüler auf umfassende Weise gefördert werden müssen. Da sich die Schüler hinsichtlich ihrer Kompetenzen und ihrer Kompetenzentwicklung unterscheiden, wäre es auch notwendig, individuelle Fördermaßnahmen einzusetzen.